Früher war ein Hund nur ein Hund

... und heute? Natürlich ist er immer noch ein Hund, aber nicht nur. Er oder sie ist ein vollwertiges Familienmitglied. 

Die Hund:innen leben mit in der Familie, das ist ihr Rudel. Sie werden gepflegt, geimpft, gesund ernährt, möglichst Bio aus Deutschland und haben sogar Spielzeug, nicht nur eins, gleich mehere, sogar Trainingsgeräte, denn sie sollen Sport machen und fit bleiben. Sie gehen zum Friseur, zur Schule und zu besonderen Trainings. Teilweise üben sie sogar einen Beruf aus, z.B. als Lawinensuchhund, Polizeihund, Drogenschnüffler, Pilzsucher, Blindenhund, Begleithund oder als psychologische Unterstützung für bestimmt Personengruppen. Mit anderen Worten, ein Hund oder eine Hündin ist eine Bereicherung für den Menschen.

Es soll auch Hund:innnen geben, die ihre eigene Kleidung haben, aber das steht auf einem anderen Blatt. Das akzeptiere ich höchstens für einen kleinen Welpen im Winter. Unsere Welpin hat es ohne Kleidung geschafft. Ich stricke zwar Hundepullover, aber nur für andere. Unsere hat ein langes warmes Fell, das nur gebürstet und nicht geschnitten wird.

Unsere Hündin lebt nun seit 9 Monaten bei uns und hat auch schon ihre erste Läuftkeit hinter sich. Sie steckt also mitten in der Pubertät. Heute ist sie so und morgen so, unberechenbar. Aber wer kann schon einem liebevollen Collieblick widerstehen. Das weiß sie auch und nutzt es gern gegen uns aus. 

Lisha, die Collie Hündin

Lisha hat sich in ihrem jungen Hundeleben schon viele Aufgaben ausgesucht, das wären:
  1. Mörtel von der Wand kratzen
  2. Holzscheite schreddern
  3. Teppich und Strickzeuge aufribbeln
  4. Garten umgraben
  5. Radfahrer und Skateboardfahrer anbellen
  6. Schnürbänder aufmachen
  7. Hausschuhe anknabbern
  8. Spielzeug und Pantoffeln im Garten verstecken

Das ist nicht so wirklich das, was wir von ihr erwarten. Es gibt allerdings auch Dinge, die sie schon gelernt hat und die wir sehr begrüßen. Sie war sehr früh stubenrein und das absolut sicher ohne Rückfälle. Sie geht inzwischen meist sehr brav an der Leine ohne Zerren und Beissen, solange keine Kinder mit Skateboards vorbeikommen oder Hunde, die sie liebt. Sie hat eine Freundin, die Elli, mit der sie unbedingt spielen will, wenn sie in Sichtweite kommt. 

Lisha mit ihrer Freundin Elli

Im Sommer hat sie Schwimmen gelernt, sie geht sehr gern an den Chiemsee zum Plantschen, sie fährt auch gern mit in unserem Boot. Restaurantbesuche laufen sehr unterschiedlich ab, je nach Tagesform. Mal ist sie entspannt und ruhig, auch wenn andere Hunde anwesend sind. Dann kann es aber leider vorkommen, dass sie total ausflippt. Enten und Motorräder machen sie verrückt. Bei Motorräder kann ich das noch nachvollziehen, aber Enten? 

Orte an denen sie zur Ruhe kommt, sind ihr Bett und der Kofferraum des SUV. Sie fährt übrigens sehr gern Auto, dort kann sie hinten oder zur Seite hinausschauen und den Verkehr beobachten. Aber wehe, da ist ein Kind mit Skateboard unterwegs, dann bellt sie aus dem Auto heraus wie verrückt.

Wir beschäftigen sie oft mit Intelligenzspielzeugen, die meisten sind inzwischen schon für sie zur Routine geworden, dewegen stellen wir sie ab und zu für ein paar Tage beiseite, dass sie wieder neu nachdenken muss.

Außer ihrem normalen Futter liebt sie Joghurt, Hüttenkäse, Pfirsiche, Äpfel und Blaubeeren.


Lisha beim Joghurtbecher säubern

Im großen und ganzen ist sie für eine pubertierende Hündin ganz gut zu haben. Sie beherrscht SITZ und PLATZ, FUSS und manchmal, wenn sie Lust hat auch KOMM. Ebenso funktioniert Pfötchen geben erstaunlich gut, vor allem, wenn sie ein Leckerchen erwartet. Für Leckerchen tut sie alles, sie ist sehr verfressen und gehört zu den Schlingfressern. Mit Leckerchen soll man belohnen aber nicht bestechen. Doch manchmal bleibt einem nur die Bestechung, wenn nichts anderes mehr hilft. Das ist die Ausnahme, ein Hund braucht Konsequenz, das ist nicht immer einfach.

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