Unser neues Haustier, der Tigerschnegel

Wer von euch hat solch ein nützliches Tier in seinem Garten? Der Tigerschnegel frisst die Eier der Nacktschnecke, ist das nicht fantastisch. Da brauche ich keine asiatischen Laufenten mehr, die überall ihr Verdautes sichtbar hinterlassen.

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Aber von vorn, vorgestern habe ich einen Tigerchnegel auf unserer Terrasse entdeckt. Er zwängte sich durch die Ritzen der Holzterrasse. Das dauerte eine Zeit lang, war trotzdem sehr spannend. Wie ich sah, haust er unter den Holzdielen, im Dunklen verborgen. Allerdings lebt er so geschützt vor Sonne und Austrocknen. Verhungern kann er im Untergeschoss der Terrasse nicht. Dort sammeln sich welke Blätter an, die ihm als Nahrung dienen, wenn er nicht gerade die Eier von Nacktschnecken frisst.

Gleich verschwindet er in der Ritze

    Seine Tour in die Finsternis hatte ich gefilmt. Leider ist das Video zu lang für den Blogpost, da der Schnegel im Schneckentempo unterwegs war. Deshalb hier nur als Foto. Ist er nicht schön gezeichnet in seinem Tarnanzug? Er passt sich äußerlich den Holzdielen an. Ein intelligentes Tier.

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Gestern hatten wir ein infernalisches Unwetter. Der Gewittersturm brachte einen Regenguss mit, der einer Autowaschanlage gleichkam. Nein er hatte sie noch übertroffen. In unserem Garten stand nichts mehr am selben Platz, sondern musste ein paar Meter weiter eingesammelt werden. Plötzlich fiel der Strom aus. Wie nützlich waren unsere Akkulampen und vor allem die Powerbanks, die Smartphone Akkus leerten sich allmählich. Nach einer Stunde stellten wir fest, dass es einen Kurzschluss gab, den eine Außensteckdose verursacht hatte. Steckdose entfernt, FI-Schalter eingeschaltet, und das Licht erleuchtete wieder das Wohnzimmer. Zum Glück gab es keinen größeren Schaden. 

Aus sicherem Gebiet gefilmt


Sicher hinter der Fensterscheibe

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Heute Morgen ging ich zur Küche, um Kaffee zuzubereiten und sah etwas langes Braunes im Flur liegen. Zuerst dachte ich an ein schmales Blatt. Ich näherte mich vorsichtig, bückte mich, besah das Ding und konnte es nicht glauben. Da lag unser Haustier, der Tigerschnegel. Er hatte die Nacht einen langen Weg von der Terrassentür bis zur Mitte des Flurs zurückgelegt. Meine Güte hatte der das schnell geschafft. Der hatte sich auf dem Parkett bestimmt den Bauch wund gescheuert, so trocken wie der Boden ist. Ich zog mir Gartenhandschuhe an und ging bewaffnet mit einem Kehrblech zu unserem neuen Haustier. Ich nahm den Schnegel, der nicht glitschig, sondern klebrig war, und setzte ihn zum Auswildern auf die Schaufel. Danach brachte ich ihn in einer flachen Regenlache in Sicherheit. Das hatte ihn gerettet, beim späteren Nachschauen war er verschwunden. Hurra, der Tigerschnegel überlebte das Unwetter und die Rettungsaktion. Wahrscheinlich steuerte er sein gewohntes Quartier an. Dort wird er sich erholen.

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Ein paar Häuser weiter entwurzelte der orkanartige Sturm eine große Birke. Der Baum krachte auf das daneben stehende Wohnhaus und zerstörte damit fast das komplette Dach. Im nahegelegenen Wald muss ebenfalls einiges passiert sein. Wir hören schon den ganzen Tag die Motorsägen, und der Traktor fährt hin und her.

    Weitere drei Tage soll noch viel Regen vom Himmel kommen. Auwei, der Chiemsee wird wieder über die Ufer treten. Das setzt die Stege im Segelhafen unter Wasser. Dann werden wir zu den Booten schwimmen statt gehen.


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